Neuigkeiten
von Redaktion
Reisebericht April/Mai 2022
Die Freude und Dankbarkeit für die Möglichkeit des Wiedersehens war bei allen zu spüren. Die großen Unterschiede zu den Anfängen in 2019 und der aktuellen Situation in 2022 sind kaum beschreibbar.
Roselyn Kiwala (CEO von Widows of Hope Foundation, Zambia. Sie ist in Sambia aufgewachsen und lebt jetzt in Berlin und ist zweimal im Jahr vor Ort)
Die Nähe und Verbundenheit aller (Witwen, Waisen, Koordinatorinnen vor Ort, Repräsentanten der lokalen und nationalen Politik sowie von Unternehmen) zu ihr sind außerordentlich groß. Ihr Charisma und das uneingeschränkte Vertrauen, was sie genießt, gepaart mit Vision und Pragmatismus, unermüdlichen Einsatz, fast täglichen Kontakt zu den Koordinatorinnen vor Ort haben den rasanten Aufbau und Fortschritt in der Arbeit ermöglicht.
Spürbare Verbesserung der Lebenssituation
Während vorher die Witwen (500 Frauen) und Waisen sich als ausgestoßen und verachtet fühlten, keine Energie hatten und für sich keine Zukunft sahen sowie ein Schulbesuch oder Ausbildung für die Kinder und Jugendlichen nicht möglich war, hat sich die Lebenssituation wesentlich verändert: Sie verfügen nun über ein Selbstwertgefühl und gewisses Maß an Selbstbewusstsein, spüren Geborgenheit und blicken zuversichtlich in die Zukunft. Alle Kinder im schulpflichtigen Alter (500 Kinder) gehen zur Schule und eine Reihe von ihnen (50 Jugendliche) können studieren. Durch die bei dem Besuch verabredete Kooperation mit Don Bosco in Chingola nehmen sieben Jugendliche nun an einem beruflichen Ausbildungsprogramm in ihrem gewählten Beruf teil.
Lebendige Gemeinschaft
Wir konnten miterleben das freudige Miteinander und die Verbundenheit der Frauen, Jugendlichen und Kinder. Die Motivation und Bereitschaft zu aktiver und dauerhafter Mitarbeit sind bei den Frauen hoch und es besteht auch von einigen die Bereitschaft, zusätzlich Verantwortung als „Hilfskoordinatorin“ zu übernehmen. Für die Schwächsten gibt es Nothilfe (medizinische Versorgung, Ernährung) und für alle werden zumindest punktuell die größten Mängel gelindert.
„Widows of Hope“ etabliert, vielfach anerkannt und gut vernetzt
Sowohl in Solwezi als auch Chingola sowie in der Hauptstadt Lusaka gab es jeweils eine festliche Veranstaltung (es wurde gemeinsam gesungen, gebetet und gegessen) mit unseren Witwen und Waisen, zu denen auch Repräsentanten von Politik (z.B. Lusaka: Erziehungsminister für Sambia und District Commissioner für die Region Lusaka), Unternehmen und anderen NGOs zählten. Bei jeder Veranstaltung wurden auch Zusagen für Bar- und Sachspenden von verschiedenen Vertretern von Unternehmen bzw. Organisationen entgegengenommen.
Projekte „Hilfe zur Selbsthilfe“
Mit den Projekten soll nicht nur Selbstwertgefühl und Selbstsicherheit gefördert werden und gelebte Gemeinschaft ermöglicht werden, sondern auch die Erzielung von Einkommen ermöglicht werden.
Anfangs wurden in Blumentöpfen und kleinen Beeten Gemüse gezüchtet. Heute wird auf einem Acker zw. Feld in großem Stil Mais oder Sojabohnen, aber auch im kleineren Umfang u.a. Zwiebeln, Tomaten, Kürbisse und anderes Gemüse angebaut. Es war bewegend auf das große Maisfeld zu schauen, von dem mehr als 7 Tonnen Mais geerntet wurden. Ferner werden u.a. Pilze gezüchtet, eine Fischzucht betrieben sowie Kleider, Hemden und Schuluniformen genäht.
Herausforderungen
Aufgrund des schnellen Wachstums besteht die Notwendigkeit die Administration vor Ort zu stärken. Ferner gilt es die Produktivität und Professionalität der Projekte zu optimieren.
Weitere Planungen
Don Bosco in Chingola führt Ausbildungen für verschiedene Berufsabschlüsse in Theorie und Praxis (Werkstätten) durch. Bei unserem Besuch haben wir zwei Verabredungen getroffen: Jugendliche von Widows of Hope werden zukünftig an solchen Programmen teilnehmen (finanziert durch unsere Stiftung) und wir erhielten die Zusicherung, beratende Unterstützung bei unserem geplanten Aufbau eines Trainings-und Ausbildungszentrums in Solwezi zu bekommen.
Jetzt suchen wir Spender, die den Aufbau des Trainings- und Ausbildungszentrums mitfinanzieren wollen. Gern können Sie sich an uns wenden.